Lahnstein. Kürzlich erhielt das Stadtarchiv Lahnstein Besuch aus den Niederlanden. Nachfahren des Lahnsteiner Kunstmalers Franz Xaver Herrmann überbrachten einige Ölgemälde mit Landschaftsmotiven von Rhein und Lahn. Auf einem der Gemälde ist Hohenrhein zu sehen, wo der Künstler bis zu seinem Tod mit seiner Familie gelebt hat. Die dortige Hans-Herrmann-Straße ist nach einem seiner vier Kinder benannt. Die anderen Gemälde zeigen Rolandseck, Andernach, Angler bei St. Sebastian, Braubach und Oberwesel. Ein anderes Gemälde zeigt einen Eber, den der Naturliebhaber öfters gemalt hat.

Geboren wurde Franz Xaver Herrmann am 13. Februar 1864 in St. Johann bei Saarbrücken als Sohn des gleichnamigen Plankammerverwalters Franz Xaver Herrmann und der Margaretha Simon, die aus Ehrenbreitstein stammte. 1896 heiratete er in Gouda / Niederlande die Holländerin Anna Agnes Antoniette Wolff. Sie bekamen vier Söhne: Hans, Leo, Paul und Walter.

Franz Xaver Herrmann hatte an der Akademie der Kunst in Berlin Kunst studiert, arbeitete später als Bühnenmaler in Koblenz und ließ sich schließlich als Kunstmaler in Lahnstein nieder. Im Lahnsteiner Tageblatt von 1911 wird darüber berichtet, dass Herrmann in der Mittelstraße eine Gemäldeausstellung hielt, die gut besucht war. Zusammen mit dem Kunstmaler Franz Molitor hat er das damalige Oberlahnsteiner Museum in der Bodewigstraße ausgemalt. Seit 1917 hing von ihm ein großes Gemälde als Dauerleihgabe im Sitzungssaal des Rathauses. Nach dem Umbau des Saales wurde es im Bodewigmuseum aufgehangen, wo es bis 1942 hing und dann vom Eigentümer verkauft wurde.

Am 25. November 1935 verstarb der Landschaftsmaler in Oberlahnstein. Hin und wieder stößt man bei Kunstauktionen auf Herrmanns Werke – ein Werkverzeichnis ist nicht bekannt.

Bildunterzeilen:

Bild 1: Ansicht von Hohenrhein (Ölgemälde von Franz Xaver Herrmann, jetzt im Stadtarchiv Lahnstein)