Drei Absolventen der Hochschule Koblenz erhalten seit dem April 2021 für die Umsetzung ihrer innovativen Geschäftsidee ein EXIST-Gründerstipendium. Das Team, bestehend aus Marko Sekulic, Finn Venter sowie Marec Kexel, wird für 12 Monate mit einer knappen sechsstelligen Summe vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Mit ihrer Geschäftsidee GenStore wollen die drei Stipendiaten die Hürde für die Nutzung von so genannten digitalen Zwillingen für Unternehmen senken, sodass komplexe Produktions- und Logistiksysteme simuliert und optimiert werden können.

Die Geschäftsidee

Ausgangspunkt für die Geschäftsidee der Hochschulabsolventen war die Feststellung, dass digitale Zwillinge als Simulationsmodelle in der Logistik durch ihre fachlich anspruchsvolle und zeit- sowie kostenaufwendige Erstellung in der Praxis selten angewendet werden, obwohl diese große Vorteile bieten. Logistik- und Lagersysteme werden bislang überwiegend mittels statischen Berechnungsmethoden ausgelegt, obwohl diese aufgrund der unzureichenden Abbildung von komplexen Wechselwirkungen, Zeit- und Zufallseinflüssen, keine hinreichend genauen Ergebnisse liefern.

Mit der Idee „GenStore“ („Generic Storage“) möchte das Start-up genau dieses Problem lösen. Durch GenStore ist der Anwender in den Branchen Logistik und Lagersystemenin der Lage digitale Zwillinge in kürzester Zeit automatisch zu generieren und zu simulieren. Umgesetzt wird diese Idee als Software-as-a-Service-Applikation (SaaS), d.h. der Anwender kann über eine benutzerfreundliche Weboberfläche die Daten eingeben, die Modellgenerierung und Simulation findet in der Cloud statt.

GenStore bringt somit gleich mehrere Kundenvorteile mit sich: so können aufgrund der dynamischen Simulation realitätsnahe und höherwertige Ergebnisse erzielt werden. Dies führt zu einer höheren Planungssicherheit und somit zu einer besseren Absicherung von hohen Investitionen. Auch eine einfache, schnelle Bedienbarkeit, ohne die Notwendigkeit von Simulations­kenntnis­sen, führen zu einer erheblichen Aufwandsreduzierung bei Planungs- und Optimierungsvorhaben.

Das Team arbeitet seit Jahren im Digitalen Produktionslabor (DPL) der Hochschule Koblenz unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. W. Wincheringer zusammen. Hierbei entstand auch die Idee für den generischen Simulationsprototypen im Zuge eines Kooperationsprojekts mit der Industrie.

Im Januar 2022 soll die Gründung des Unternehmens „acuroSim“ erfolgen und GenStore im Markt eingesetzt werden. Darüber hinaus nutzt das Team sein Knowhow im Bereich der Simulation und der Erstellung von digitalen Zwillingen, um Planungen und Optimierungen im Bereich der Produktion und Logistik durchzuführen.

Die innovative Idee hinter GenStore wurde mit dem Startup Sonderpreis der Region Koblenz sowie dem Innovationspreis Rheinland Pfalz in 2021 prämiert.

Die Förderung

Die Teilnahme an der Gründerseminarreihe hatte das Gründerteam ermutigt, den EXIST-Antrag zu stellen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. „Dadurch kann GenStore gezielt technisch und funktional zur Marktreife weiterentwickelt werden“, freut sich das Stipendiatenteam, „im Rahmen der Förderung sind wesentliche Meilensteine zu erreichen, damit wird eine solide Basis für die Unternehmensgründung geschaffen.“

Das Gründungsbüro ist in der Abteilung Forschung und Transfer angesiedelt und begleitet als Serviceeinrichtung der Hochschule Koblenz systematisch und zielgerichtet Gründungsinteressierte sowie Gründerinnen und Gründer aus der Hochschule. Für weitere Informationen zu GenStore kontaktieren Sie das Team unter:

genstore@hs-koblenz.de.

Mit freundlicher Unterstützung des TZK

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