Das Spiel des Jahres für den FC Rot-Weiss Koblenz endete mit der erwarteten Niederlage, aber der DFB-Pokal-Auftritt des Oberligisten gegen den 1. FC Kaiserslautern ließ trotz des 0:5 (0:3)-Endstands viele zufriedene Gesichter zurück. „Wir haben das heute gut gemacht”, sagte der Sportliche Leiter Christian Noll zur Leistung der Mannschaft, und auch das Organisatorische neben dem Rasen passte nach intensiver Vorarbeit. „Als Sportler ist das Ergebnis vielleicht enttäuschend, aber alle im Verein können mit diesem Tag zufrieden sein”, fand auch Trainer Fatih Cift. Sein Ziel, nicht genauso wie andere Amateurvereine sieben oder acht Gegentore zu kassieren, wurde erreicht. Auch von FCK-Trainer Dirk Schuster gab’s Lob: „Rot-Weiss hat Nadelstiche gesetzt und sich gewehrt. Der Gegner hat eine sehr engagierte Leistung gezeigt und es uns schwer gemacht, zu Abschlüssen zu kommen.” Alles ist gegen einen Zweitligisten dann aber auch nicht wegzuverteidigen oder zu halten vom starken Torhüter Maximilian Grote, der die ersten Schüsse von Terrence Boyd und Philipp Hercher (14.) vereitelte und zunächst die Null hielt. Über die gefährliche linke Seite leiteten die Roten Teufel das 1:0 ein. Tymotheusz Puchacz flankte und Terrence Boyd traf (19.). Zwölf Minuten später ergab sich die größte Möglichkeit für den Oberligisten: Außenverteidiger Terry Asare legte den Ball nach seinem Alleingang über die rechte Seite knapp am Tor vorbei. Weil der FCK einige Spieler mit Gardemaß in seinen Reihen hat, zeigte Fatih Cift schon vor der Partie großen Respekt vor den Standards der Gäste. Die Tore zum 0:2 und 0:3 zeigten, warum. Zweimal schlug Tobias Raschl den Eckstoß in die Mitte, wo Julian Niehues (35.) und Boris Tomiak (43.) verwandelten. „Damit war unser Stecker gezogen. Wir haben uns vorgenommen, in der zweiten Halbzeit nicht unterzugehen. Das ist uns gelungen”, so der Koblenzer Trainer.
Kaiserslautern schaltete zurück und traf noch zweimal durch Kevin Prince Redondo per Strafstoß (66.) nach einem Foul von Alexis Weidenbach im eigenen Strafraum und Boyd wenige Sekunden vor dem Abpfiff (90.).
Am Pokal-Abenteuer sollten möglichst viele Rot-Weiss-Spieler teilhaben. So gab Trainer Cift in der Endphase auch Ersatztorwart Romaric Grenz und dem A-Jugendlichen Max Klaas noch ein paar Einsatzminuten. Diesen Nachmittag im ausverkauften Stadion Oberwerth vor 10176 Zuschauern werden die RWK-Oberligaspieler so schnell nicht vergessen.

Bildtext:

Alexis Weidenbach zeigt vollen Einsatz gegen Kaiserslauterns Doppeltorschützen Terrence Boyd. Rechts: Torhüter Maximilian Grote.