Moderation Dieter Aurass

In der bereits dreißigsten Folge unseres Podcast spricht Dieter Aurass mit der 1980 im Westerwald geborenen und mittlerweile in Vallendar lebenden Autorin Tanja Geissler. Als Kind wollte sie Schauspielerin, Moderatorin oder Lehrerin werden – und Lehrerin ist sie auch tatsächlich geworden. Ähnlich motiviert geht sie als Schriftstellerin vor. Die noch als Selfpublisherin veröffentlichte Autorin träumt davon die weibliche Form von Harry Potter zu schreiben. Ihr erstes Buch „Rucksack Girl“ ist im Juni 2022 erschienen, die Fortsetzung ist bereits für 2023 geplant. Sie erzählt uns mehr über das Mitmachbuch für Kinder, die unkonventionelle Art wie es entstanden ist und um wie es das Empowerment von Kindern unterstützen kann.

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Worum handelt es sich bei deinem Buch und für wen ist es geeignet?

„Rucksack Girl“ ist ein Abenteuerbuch, vorwiegend für Mädchen, zwischen 8 und 14 Jahren. Also eigentlich meine Hauptzielgruppe im Beruf als Lehrerin. Es ist ein Mitmach-Buch. Die jungen Leserinnen und Leser werden aufgefordert sich letztendlich auf ihre eigene Reise zu machen. Sie folgen also dem Rucksack-Girl auf ihrer Reise durch die Welt, in andere Länder. Und zwischendurch werden sie immer mal wieder gefragt, selbst zu überlegen, was sind denn eigentlich meine Ziele und Wünsche? An diesen Stationen begleiten sie das Mädchen im Buch und finden dann am Ende hoffentlich ein wenig zu sich selbst.

Hat dein Beruf als Lehrerin Einfluss auf deine Geschichten? Passt du sie an die Interessen und Bedürfnisse deiner Schüler an oder werden sie von diesen inspiriert?

Ja, da fließt eine ganze Menge aus der Schule mit ein. Die ganzen Erfahrungen und Themen, die die jungen Menschen beschäftigen, ihre Sorgen, ihre Nöte, habe ich einfließen lassen. Und ich muss sagen: Ein bisschen kommt auch immer die Lehrerin durch. Es sind auch mal „Aufgaben“ aus dem geografischen Bereich, aber es ist sehr kreativ angelegt. Ich unterrichte auch das Fach „Bildende Kunst“ und so finden sich Sachen wieder, die ich mit den Schülern auch im Unterricht machen würde. Dort habe ich zum Beispiel schon einmal ein persönliches „Visionboard“ mit den Kindern gestaltet – und das findet sich beispielsweise im Buch auch wieder.

Ein Themenwechsel: Du hast dich beim „Rucksack Girl“ für das Selfpublishing entschieden. War das eine freie Entscheidung oder hast du dich auch um einen Verlag bemüht?

Das ist ein interessantes und wichtiges Thema, das wahrscheinlich jeden Jungautoren rumtreibt. Wie heißt der schöne Satz: „Sie war stets bemüht.“ Ich bin da ganz schmerzfrei letztes Jahr zur Buchmesse gefahren, als sie wieder stattfinden konnte, mit meinem Manuskript in der Hand und bin damit, schön aufbereitet und hübsch grafisch gestaltet, von Stand zu Stand und habe immer die gleiche Antwort bekommen- grade bei den großen Verlagen: Senden Sie es uns digital zu. Wir dürfen hier gar nichts annehmen.“ Also ich war ganz enttäuscht. Ich hatte wirklich einen schweren Rucksack dabei – wie meine Hauptdarstellerin – und der wurde auch nicht leerer an diesem Tag. Es gab allerdings ein paar kleinere Verlage, die sich wirklich Zeit genommen haben. Das fand ich toll. Die haben sich das Manuskript sogar einmal angeschaut und durchgeblättert. Es gab sogar einige ermunternde Aufforderungen: Mensch, das hat doch Potenzial. Bleiben Sie dran! Diesen Satz habe ich als Positives mitgenommen. Und dann habe ich es versucht, wie die Verlage gesagt haben, immer schön eingeschickt. Aber es kamen teilweise nach einem halben Jahr Absagen. Da gehört also wirklich eine Menge Glück dazu, ein richtiges Timing. (…) 

Das bringt mich zur nächsten Frage: Ob du den Gedanken schon ganz aufgegeben hast? Ich kenne Autorinnen und Autoren, die sich aufs Selfpublishing spezialisiert haben und gar nicht mehr nach Verlagen suchen. Aber es ist, aus meiner Sicht, ein bisschen einfacher mit einem Verlag. Was war für dich die größte Herausforderung?

Da gab es mehrere. Es fängt ja wirklich damit an, dass man sich nicht nur die sozialen Medien, die ich nicht wirklich benutzt habe – wie etwa meine Schüler – dass man sich da erstmal reinfuchsen muss, sie nicht nur benutzen, sondern auch verstehen muss. Auch irgendwo für seine Sache einsetzen muss. Da hatte ich eine große Hemmschwelle, weil ich mich als Lehrerin da bedeckt gehalten habe. (…) Das was ich eigentlich will, ist schreiben und 99,9 Prozent musste ich mich mit allen anderen Sachen beschäftigen – außer mit (Weiter-)Schreiben.

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