NEXT Autoren Plausch mit Ed Cordell
Moderation Dieter Aurass
In der dreizehnten Folge unseres Podcast NEXT AutorInnen Plausch senden wir unser äußerst amüsantes Gespräch mit Gästeführer, Liedermacher und Autor Ed Cordell (Pseudonym) erneut aus der Stadtbibliothek Koblenz. Moderator Dieter Aurass hat sich u.a. mit dem Mehrfachtalent über seine ursprünglichen Berufswege unterhalten, die ihn letztendlich zum Schreiben ungewöhnlicher Geschichten gebracht haben. Stets satirisch geschrieben und mit einem gekonnten Genre-Mix versehen, stechen seine Veröffentlichungen und Lieder definitiv aus der Masse heraus. Warum auch noch im Alter alles geht, verrät uns der Autor aus der Eifel außerdem.
Das ausführliche Gespräch gibt es dann auf den Portalen wie u.a. anchor und spotify oder über unsere sozialen Kanäle anzuhören.
Ich habe eingangs erwähnt, dass du heute auch Gästeführer bist. Wie hast du da den Übergang vom Touristikkaufmann zum Gästeführer gefunden?
Ed Cordell: Ich kam 2005 zurück in meine alte Heimat, ins Rheinland. Ich bin geboren und aufgewachsen in der Eifel (in Kaisersesch). Und ich habe mich sofort wieder in Koblenz verliebt. Ich bin in meiner Referendarzeit als junger Jurist schon mal hier gewesen und die Stadt hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich war sofort hin und weg und habe mir gesagt: ich muss mir jetzt schon in Hinblick auf den Ruhestand ein Hobby besorgen, in dem ich mich viel an der frischen Luft bewegen muss. Die Industrie- und Handelskammer hatte damals gerade in der Zeitung einen Lehrgang ausgeschrieben für Gästeführer – und da habe ich gleich gedacht: Mensch, das ist es. Touristik kennst du dich aus. (…) Da kannst du auch deine Leidenschaft als Rampensau mal austoben. Und hab´s gemacht. Wieder ergab sich daraus dann eine Erweiterung. Es kamen immer mehr Reiseveranstalter auf mich zu, die mich von früher kannten, und mich fragten, ob ich nicht auch die Ausflugs-Pakete ausarbeiten könnte. Ich wusste wie´s geht und dann wurde aus dem ursprünglich geplanten Hobby wieder ein Beruf, der unglaublich Spaß macht. (…)
…und es ist natürlich unser Bemühen als Gästeführer und Begleiter auf Ausflügen die Überraschungsqualität noch etwas zu steigern durch Entertainment. Nicht indem man den Gästen Jahreszahlen um die Ohren haut, sondern indem man Geschichten draus macht. Da haben wir den Schnittpunkt zu meiner Schreiberei. Die habe ich – so eigenartig das auch klingen mag – der Corona-Pandemie zu verdanken. Ich konnte keine Touristik machen und da fiel mir ein, dass da hoffentlich noch etwas Potenzial als Autor ist – und vor allem auch als Liedermacher. Das habe ich dann aus dem Keller geholt
Deine neueste CD mit dem Titel „Noch geht alles – 16 Liebeslieder für Fortgeschrittene“ ist bei Amazon erhältlich. Aber kann man sie auch noch anders erwerben oder wie kommt man da ran?
Ed Cordell: Im Moment nur bei Amazon. Ich bin jetzt nicht unbedingt ein Freund von großen Versandhandelsfirmen. Die haben eigentlich schon genug Reibach gemacht während der Corona-Krise. Auch als Kaufmann widerstrebt mir das eine oder andere. Auf der anderen Seite muss ich sagen, ist Amazon schon kaufmännisch okay, auch juristisch. Es ist für Teilzeit-Autoren wie mich schon sehr vorteilhaft. Man muss sich nicht so sehr kümmern. Und vor allen Dingen: es rechnet sich ganz anders. Als hauptberuflicher Autor wie du, kann man mit Verlagen arbeiten. Bei mir war das am Anfang ein echtes Problem. Ich habe viele Verlage angesprochen. Die waren von meinen Manuskripten auch meist begeistert. Aber spätestens wenn die kaufmännische Abteilung des Verlags gehört hat, der Mann ist Kaufmann und Jurist, dann kam der große Rückzieher. Womit ich nicht sagen will, dass sie womöglich Angst hatten mich nicht über den Tisch ziehen zu können. Ich habe dann aber nicht lange gefackelt und hab´ gesagt: verlege ich halt selber. Für das bisschen was ich damals bei Lesungen und entsprechenden Events verkauft habe, da reicht das auch, wenn ich die Bücher selber drucken lasse. Das rechnet sich auch besser als das riesige Verlags- und Vertriebssystem, wo dann kaum noch etwas für den Autor übrigbleibt. Die Kosten des riesigen Vertriebssystems sind wirtschaftlich gut nachvollziehbar, aber da ich ohnehin den Großteil der Bücher selber verkaufen würde, muss ich mir das noch nicht antun. Mag ja sein, dass irgendwann mal ein Verlag kommt, der tatsächlich interessiert ist. Im Moment geht´s noch so. Amazon ist da eine echte Hilfe.
Ich habe in der Liste deiner Veröffentlichungen gesehen: das ist schon eine ganze Menge. Das Tolle dabei ist ja der Genre-Mix. So steht da bei deinem ersten Roman, den du gerade überarbeitest „Mit allem was dazu gehört“: Action/Romantik/Science Fiction – eine irre Kombination.
Ed Cordell: Warum denn nicht? (lacht)
Nein, ich finde das toll. Du mischst in deinen Romanen unglaublich viele Themen, was ich sehr schön finde. Ich erinnere mich sehr gerne an eins deiner Bücher „Das Bumblebee Projekt“ – Das ist Science Fiction/Action/Romantik aber auch gleichzeitig Geschichtswissen… (…) Ich finde die Kombination sehr interessant, kann mir aber vorstellen, dass Verlage damit ein Problem haben.
Mehr aus dem Gespräch zwischen Dieter Aurass und Ed Cordell (Pseudonym) findet ihr online auf Anchor, Spotify etc. oder auf unseren sozialen Kanälen.