Moderation Dieter Aurass
Bei der achten Folge unseres Podcast NEXT AutorInnen Plausch haben sich Dieter Aurass und Anja Eichbaum unterhalten, über ihre Herkunft, ihren Werdegang und selbstverständlich auch über ihre Bücher. Sie spricht darüber wie es zu ihrem ersten Buch kam, wie wertvoll das Schreibhandwerk ist und wie sie es mit Verlagen und dem Veröffentlichen hält.
Auszüge des fast einstündigen Gesprächs lassen sich hier an dieser Stelle nachlesen, den kompletten Podcast könnt ihr euch auf den Portalen wie u.a. anchor und spotify oder über unsere sozialen Kanäle anhören.
Du schreibst Kriminalromane, bist im Rheinland geboren und lebst auch dort. Bist du eine rheinländische Frohnatur?
Anja Eichbaum: Ja, ich glaube ich bin all das was man als glückliche Rheinländerin bezeichnet. Ich wohne schon viele Jahre in Bonn bzw. im Vorgebirge, aber ursprünglich komme ich aus Rheinland-Pfalz (dem nördlichsten Zipfel, aus der Region Erpel, Unkel, Linz) und komme aus einer typischen rheinländischen Familie, bin auch karnevalmäßig sozialisiert mit Eltern, die beide sehr im Karneval aktiv waren, politisch sozialisiert wie man das eben in den Sechzigern, Siebzigern in Rheinland-Pfalz war. Ich bin katholisch sozialisiert. Ich habe also alles was der Rheinländer so braucht, mitbekommen. Ich lebe das nicht mehr in allen Anteilen aber da ist eine Menge von übriggeblieben, was wenn ich es nicht lebe, in meine Bücher mit einfließt.
Wenn ich deine Bibliographie sehe, dann hast du 2017 dein erstes Buch im Gmeiner Verlag veröffentlicht, das war der „Inselcocktail“. Das ist ja nun noch nicht so lange her. Hast du erst kurz davor angefangen mit dem Schreiben oder schon länger?
Anja Eichbaum: Also ich habe eigentlich mein Leben lang geschrieben. Wie ganz typisch für Menschen, die in der Öffentlichkeit wenig reden, habe ich natürlich einen Raum gebraucht wo ich meine Gedanken lasse und das war mit dem Schreiben. Ich habe sehr früh gelesen, sehr früh geschrieben und empfand das Schreiben auch immer vom Sinnlichen her als etwas sehr Schönes. Mir war das Schriftbild immer wichtig und ich fand das schön über Schrift etwas zu produzieren. Ich habe alles Mögliche geschrieben, vor allen Dingen Tagebucheinträge ohne Ende. Die sind mittlerweile alle vernichtet, seit ich Kinder habe. Also wenn da einer auf dumme Ideen kommt, das war das erste was ich gemacht hab bevor die Kinder lesen lernen konnten… Ich habe auch Gedichte geschrieben, vor allem während der Krankenpflegezeit, um Dinge zu verarbeiten. Ich habe auch immer viel gelesen – und der Traum war ein gedrucktes Buch von mir selber. Ich habe beim Lesen immer gedacht das hättest du so und so gemacht… (…)
Ich habe dann innerhalb von 3 Monaten den „Inselcocktail“ geschrieben und es war mir innerhalb kürzester Zeit klar. Ich starte in ein Autorenleben.
Würdest du denn solche Schreibkurse grundsätzlich auch allen Anfängern empfehlen?
Anja Eichbaum: Absolut. Und es ist auch relativ egal welchen Schreibkurs man besucht. Es gibt da sicherlich auch große Unterschiede. Die Resonanz insgesamt war bei mir aber eine wichtige Erfahrung: sich einfach zu trauen das eigen Produzierte auch anderen zu Ohren zu bringen. Das war eine gute Erfahrung.
Hattest du je mit dem Gedanken gespielt es als Selfpublisher zu versuchen oder bist du von vornerein auf die Verlage zugegangen?
Anja Eichbaum: Selfpublishing war für mich keine Frage. Dafür stehe ich beruflich auch zu sehr in der Öffentlichkeit als dass ich mir da hätte leisten wollen etwas zu produzieren was dann irgendwie überhaupt gar nicht geht. Für mich ist das auch eine Qualitätshürde zu dem damaligen Zeitpunkt gewesen. Ich weiß, dass es auch sehr gute Selfpublisher gibt, aber für mich persönlich war das eine Qualitätshürde: wenn ein Verlag mich will, dann traue ich mich das auch. Und deswegen bin ich das auch ganz strategisch angegangen.
Mehr aus dem Gespräch zwischen Dieter Aurass und Anja Eichbaum findet ihr online auf Anchor, Spotify etc oder auf unseren sozialen Kanälen