Die Olympischen Spiele von Tokio enden am Sonntagabend, wenn das Feuer erlischt. Für Kai Kazmirek ist der Wettkampf im Zeichen der fünf Ringe bereits jetzt Geschichte. Der Zehnkämpfer der LG Rhein-Wied belegte den 14. Platz unter den Königen der Athleten.

Aus Sicht des Deutschen Leichtathletik Verbandes verliefen die zehn Disziplinen am Mittwoch und Donnerstag nicht nach Wunsch. Der Mainzer Niklas Kaul verletzte sich beim Hochsprung und musste während des 400-Meter-Laufs bitter enttäuscht aussteigen. Auch Kai Kazmirek hatte mehr erwartet. Der 30-Jährige holte 8126 Punkte.
„Die Trainingsleistungen waren bombastisch, ich habe noch letzte Woche im Training eine Bestleistung nach der anderen aufgestellt. Im Kraftbereich, im Sprintbereich“, hatte sich Kazmirek für Tokio einiges vorgenommen. „Leider konnte ich die im Training erarbeiteten Leistungen nicht auf die Bahn bringen. Gerne hätte ich meine Stärke gezeigt, um mich für die Entbehrungen der letzten Monate zu belohnen. Jetzt heißt es abhaken und nach vorne blicken. Neue Aufgaben warten.“
Zufrieden zeigte er sich mit dem Speerwurf, der vorletzten Disziplin. Mit 63,76 Metern fehlte nur knapp ein Meter zur persönlichen Bestleistung, hinzu kamen zwei Saisonbestleistungen (7,48 Meter im Weitsprung und 14,46 Meter im Kugelstoß), die jedoch ein schwacher Trost waren. „Ich kann es nicht erklären, was da passiert ist“, sagt Kazmirek.

Nach Rio de Janeiro (Platz vier) erlebte Kazmirek in Tokio seine zweiten Olympischen Spiele. „Es sind mit die nettesten und schönsten Meisterschaften, die ich erlebt habe. Organisation alles tip top. Man kann wirklich nur ein Lob aussprechen“, fühlte sich der Rhein-Wieder in Japan sehr wohl. Die Goldmedaille ging nach Kanada. Damian Warner gewann mit Olympischem Rekord von 9018 Punkten vor dem Franzosen Kevin Mayer (8726) und Ashley Moloney aus Australien.
Immerhin reichten die 8126 Tokio-Punkte, um zum zweiten Mal nach 2016 die World Combined Events Challenge zu gewinnen. In dieser Wertung werden die Punktzahlen aus drei Zehnkämpfen innerhalb eines Kalenderjahres addiert. Bei Kazmirek fanden neben dem Olympia-Wettkampf die Resultate aus Götzis und Ratingen Berücksichtigung.

Kai Kazmireks Zehnkampf im Detail: 100 Meter: 11,09 Sekunden (841 Punkte); Weitsprung: 7,48 Meter (930); Kugelstoß: 14,46 Meter (757); Hochsprung: 2,02 Meter (822); 400 Meter: 48,17 Sekunden (901); 110 Meter Hürden: 14,73 Sekunden (882); Diskuswurf: 42,70 Meter (720); Stabhochsprung: 4,80 Meter (849); Speerwurf: 63,76 Meter (795); 1500 Meter: 4:48,30 Minuten (629); Gesamt: 14. Platz (8126).

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