„Eine gute Idee ist nur dann eine gute Idee – und das hat uns die Politik gelehrt, egal ob im Bund, im Land oder in der Kommunalpolitik – wenn sie Mehrheit findet.“

Wir haben uns mit Stephan Otto, CDU-Fraktionsvorsitzender in Koblenz, getroffen und uns mit ihm unter anderem unterhalten über die Auswirkung der Politik vom Bund auf die Kommunalpolitik, den Reiz erneut als Fraktionsvorsitzender anzutreten und welche Alternativen er Meckerern in unserer schönen und lebenswerten Stadt anzubieten hat.
Einen Auszug des aufschlussreichen Interviews erfahrt ihr hier

Das komplette Video-Interview könnt ihr euch hier anschauen.

Muss der Kommunalpolitiker auch haften für das was im Bund schief läuft?

Das ist ja, wenn man es streng nimmt, keine Geschmackfrage, im Sinne von ob er dazu bereit ist. Ja, er muss es. Er muss letztendlich dafür herhalten, was im Bund und auch im Land an Dingen passiert. Weil er vor Ort daran festgemacht wird.

Was ist der Reiz gewesen, den Hut wieder in den Ring zu werfen, auch den Fraktionsvorsitz zu machen?

Also man muss vielleicht bei der Beantwortung dieser Frage einen Satz mehr verlieren. Weil es vor 3 Jahren ein Prozess angestoßen wurde in der Kreispartei, der uns mal veranlasst hat darüber nachzudenken: Wie schaffen wir es, einen Umbruch hinzubekommen, ohne an Qualität zu verlieren? Das war ein Leitgedanke gewesen, der nicht von heute auf morgen gereift ist, sondern es war ein Prozess wo wir gesagt haben, unter anderem welche Konsequenzen ziehen wir aus dem desaströsen Ergebnis von 2019. Und da war ein Mosaikstein in diesen ganzen Überlegungen: Wir müssen uns personell neu aufstellen und wir müssen agiler werden. Wir müssen ein Stück weit wirklich den gesellschaftlichen Querschnitt abbilden. Und das hat zur Folge gehabt, dass wir gesagt haben: Nein nicht die Alten weg, sondern wir müssen etwas hinbekommen, wo wir die jüngere, die mittlere Bevölkerung und auch die älteren in unserer Gesellschaft mit einer Bandbreite vertreten, die es uns ermöglicht, auch Zukunft zu gestalten.

Als Kind dieser Stadt, gehe ich recht in der Annahme, dass das politische Interesse auch dafür entsteht, etwas für Koblenz bewegen zu wollen?

Ja, natürlich. Ich liebe diese Stadt, ich bin ein Kind der Altstadt. Ich bin dort geboren, aufgewachsen und verbringe einen Großteil meines beruflichen Lebens, auch meines politischen Lebens im Rathaus, in dieser Altstadt, in dieser Innenstadt. Koblenz ist so liebreizend, so lebenswert, dass es alleine aus diesem Grund Motivation genug ist, es zu tun. Aber ich will auch ehrlich sein: In der letzten Zeit, in den letzten 1, 2 Jahren, haben mich viele Dinge, die sich auch außerhalb von Koblenz entwickelt haben, natürlich auch etwas mit mir gemacht und einen Prozess angestoßen. Ich bin sehr oft gefragt worden, auch innerhalb der Familie: Wieso tust du dir das noch an? Und ich will´s mal nicht salopp formulieren, aber versuchen es auf den Punkt zu bringen: Weil ich diese schöne Stadt nicht den Rechtsaußen und den Linksaußen überlassen will. Das alleine muss einen wach rütteln, muss einen motivieren zu sagen: Es muss etwas dazwischen geben, eine bürgerliche Mitte, eine Politik der Mitte, die unsere Stadt nach vorne bringt. Das war ein Stück, um zu sagen ich trete an und übernehme die Verantwortung.

Man will etwas bewegen, man muss etwas bewegen. Um Sie einmal zu zitieren: „Freunde, mit Meckern allein ist es nicht getan. Wir müssen Alternativen anbieten.“ Wo liegen die Schwerpunkte der Alternativen, die Sie anbieten?

Ich glaube, du hast es richtig angesprochen, es ist nicht damit getan, eine gute Idee im Kopf reifen zu lassen. Sondern eine gute Idee ist nur dann eine gute Idee – und das hat uns die Politik gelehrt, egal ob im Bund, im Land oder in der Kommunalpolitik – wenn sie Mehrheit findet. Und eine Mehrheit versetzt dich in die Lage, dass eine Idee umgesetzt wird. (…)

Vielen Dank, Stephan Otto und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.

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