„Wir sind vom Glück geküsst.“

Wir haben uns mit Mathias Zeh und Rainer Schacht, oder alias schlicht „die feisten“, unterhalten, unter anderem über ihre ersten Zugänge zur Musik, das Wort mit dem sich ihre Art der Kunst beschreiben lässt. Außerdem sprachen wir über ihr umfangreiches Programm, was die Zuschauer auf der Tour erwartet, die sämtlichen Preise die sie schon abgeräumt haben und was sie ganz besonders daran lieben auf der Bühne zu stehen. Das komplette Video-Interview könnt ihr euch auch digital in unserem e-Paper, online auf www.magazin-next.de/category/videos-serien oder auf unseren sozialen Kanälen anschauen.

Wann kam die Entscheidung Comedy und Musik zum Beruf zu machen?

Mathias: Es war mehr oder weniger keine Entscheidung, die im Gremium entschlossen wurde, sondern das fand einfach statt. Wir haben zu der Zeit, als noch laute Rockmusik sehr angesagt war, angefangen das akustische Zeug zu machen und das ist auf große Resonanz gestoßen. Bei uns war der Antrieb eigentlich immer der Spaß an der Sache. Der Erfolg hat uns überrascht und ging immer mit.

Rainer: Diesen Punkt an dem man sagen könnte, ab dem Datum wurden wir professionell, den gab es nicht. Es ist so, dass man das auf einmal merkt und sich fragt: Huch, wo bin ich denn hier reingerutscht? Das ist ja geiler als das Studium zu Ende zu bringen, aufregender als im Laden zu arbeiten. Man macht einfach immer weiter und es wird immer schöner. Es hat einfach immer Spaß gemacht.

Wo ist der Begriff „Pop-A-capella-Comedy“ entstanden?

Mathias: Der kommt ja noch von Ganz Schön Feist. Kennst du die eigentlich?

Ja, da war noch einer mehr dabei.

Mathias: Ja, da war noch einer mehr dabei. Und da ist der Begriff entstanden. Du weißt ja, man muss Menschen, die einen nicht kennen, immer irgendwie versuchen zu beschreiben was auf sie zukäme, wenn sie ein Konzert besuchen. Dann versucht man Begriffe zu benutzen, die populär sind.

Rainer: Heute passt der aber nicht mehr. Wir haben uns beide dann noch einmal als die Zwei-Mann-Song-Comedy kreiert. Manchmal kommen diese Einflüsse auch von Journalisten. Das ist eigentlich gut, wenn das nicht immer eine Einbahnstraße ist. Sondern, wenn du von Schreibenden und aus Gesprächen etwas rausziehen kannst. Dann nehmen wir die Zwei-Mann-Song-Comedy gerne entgegen.

Der Umfang des Programms ist ja gewaltig über die Jahre. Wo nehmen denn die meisten Ideen ihren Ursprung?

Mathias: Das ist ganz unterschiedlich. Wir haben eine Tradition: Wir fahren immer weg. Wenn wir nicht auf Tour sind. Arbeitswochen nennen wir das. Wir fahren dann in ein Ferienhaus, wo dann Songs entstehen. Ich mache Sachen, die entstehen im Kopf aus dem Leben, aus dem eigenen Humorempfinden. Das ist wirklich ein bunt gemischter Cocktail. Sodasss man gar nicht sagen kann: so und so läuft das.

Rainer: Wenn es gut läuft, ist man als schreibender Musiker die ganze Zeit dabei. Das heißt, wenn man auch etwas Zeit dafür hat. Also sprich einfach mal nicht zielgerichtet zu spielen. Das ist, wenn man es so will ein Kinderspiel. Wir spielen mit Worten, mit Musik, ohne gleich im Kopf zu haben, da wird jetzt gleich etwas bei rauskommen. Du merkst einfach: das ist ein Fragment, da kannst du weiter arbeiten, das kann man sich gegenseitig vorstellen und sich austauschen. Und wenn wir Glück haben und es gut läuft, ist dann irgendwann ein neuer Song fertig.

Wenn man für eine Zeit bühnenabstinent war, wie auch ihr es eine Zeit durch die Corona-Pandemie sein musstet, stellt man doch auch fest, dass man auf eine Art bühnensüchtig ist. Seid ihr das auch?

Mathias: Ich will da ganz vorsichtig sein. Wir sind vom Glück geküsst, dass wir das machen können, was wir machen. Aber es muss sich die Waage halten. Natürlich ist man froh, wenn man spielen kann, und nicht, dass man die Bühne schmälern will, aber wir machen auch so Musik. Wir würden auch so Musik machen, wenn es die Bühne gar nicht gäbe.

Rainer: (…) Aber wir treten sehr sehr gerne vor Publikum auf. Das ist sehr erfüllend!

Mathias: Wir haben ja auch ein geiles Publikum. Das grüßen wir an dieser Stelle! Es hält uns die Treue, unfassbar. Die behalten die Karten, kommen zu unseren Konzerten. Das ist in Zeiten wie diesen alles andere als normal. Dicken Dank dafür!Vielen Dank, Mathias Zeh und Rainer Schacht und vielen Dank Johannes Fischer, der das Interview in unserem Auftrag führte.