Liebe Leserinnen und Leser,

im vergangenen Sommer hat die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer mit der Aussage Schlagzeilen gemacht, dass wir jährlich 1,5 Millionen Zuwanderer benötigen, wenn wir die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen. Und wenn wir uns heute die stockende Wirtschaft in Deutschland anschauen, dann wissen wir, dass wir kluge und innovative Köpfe, gut ausgebildete Fachkräfte, mehr denn je brauchen. Die beiden Themen Fachkräftemangel und Arbeitsmigration sind also eng miteinander verbunden und wir müssen sie auch zusammen denken!

Während der vergangenen, von Krisen gezeichneten Jahre haben wir besonders intensiv erlebt, wie herausfordernd es sein kann, hunderte Menschen zeitgleich zu integrieren. Denn damit, den vor Gewalt und Zerstörung fliehenden Menschen Obdach zu gewähren, ist es nicht getan. Unser Ziel muss vielmehr sein, diesen Menschen eine Perspektive zu bieten. Und zwar auch in unserem eigenen Interesse.

Hier sind wir alle gefragt: von der EU und dem Bund, die einen entsprechenden rechtlichen Rahmen schaffen müssen, bis hin zu uns als Kommunen, in denen die Menschen ankommen. Denn hier, in der Mitte unserer Gesellschaft leben sie. Wir müssen also Voraussetzungen schaffen, damit Migrantinnen und Migranten unsere Sprache lernen können, einem Beruf nachgehen dürfen und teilhaben. Nur so begegnen wir in dem erforderlichen Maß dem Schwund an Fachkräften.

Diese Weichen müssen wir heute stellen!

Unsere Gesellschaft verändert sich und wird bunter. In Koblenz sind heute rund 18% der Bevölkerung ausländischer Herkunft. Sie alle bringen ihre Kultur und unterschiedliche Perspektiven mit. Und das ist auch gut so! Denn selten standen Egozentrik und Uniformismus am Beginn einer Innovation, Austausch und Vielfalt hingegen bringen Fortschritt. Also: Begreifen wir Diversität als Chance, gehen wir mutig voran und sorgen dafür, dass Menschen jeder Herkunft, die hier bei uns in Koblenz leben und arbeiten wollen, auch gute Voraussetzungen dafür finden. Denn wir brauchen sie!

Herzliche Grüße

Ihre Ulrike Mohrs