Liebe Leserinnen und Leser,

eine Katastrophe unfassbaren Ausmaßes hat unsere Nachbarn im Norden unseres Bundeslandes und in den Nachbarländern getroffen. Wir konnten in den letzten Tag Bilder unglaublicher Zerstörung in den Medien sehen und von Schicksalen lesen oder hören, die uns sehr traurig gemacht haben. Mit den Menschen in den betroffenen Gebieten haben wir Mitgefühl und betrauern mit ihnen gemeinsam die vielen Opfer.

Neben diesen vielen traurigen Schilderungen hören und lesen wir aber auch von ungezählten Menschen, die auf unterschiedliche Weise helfen. Da wird ein Spendenaufruf veröffentlicht und schon Stunden später sind fünfstellige Beträge eingegangen. Es werden Sachspenden geliefert, die ganze Sporthallen füllen und die Helfer vor Ort kaum bewältigen können.

Auch bei der Stadtverwaltung haben kurz nach Bekanntwerden der Katastrophe viele Menschen angerufen und nach einem Spendenkonto gefragt. Diese Zeichen der Solidarität machen Mut!

Zunächst gilt es beim Retten zu helfen. Die Koblenzer Feuerwehr –  sowohl Berufsfeuerwehr als auch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren – sind in den Landkreis Ahrweiler ausgerückt. Bei der Phase des Aufräumens sind auch Mitarbeitende unseres Kommunalen Servicebetriebs vor Ort, um etwa die gigantischen Sperrmüllberge abzutransportieren. Und auch unser Ordnungsamt oder die Stadtentwässerung sind auf Wunsch der Verwaltungen im Katastrophengebiet im Einsatz.

Besonders ermutigend ist das private Engagement. Damit die Helfenden nicht unkontrolliert in die Gebiete fahren, wurden die Busunternehmen angefragt, ob nicht Bustransfers ins Katastrophengebiet möglich sind. Unsere koveb fährt nun Helfende in den Landkreis, die dort über Tag beim Aufräumen helfen und abends wieder nach Koblenz zurückgefahren werden. Die Busse transportieren auch Menschen, die durch die Flut ihr Obdach verloren haben und die in Koblenzer Hotels untergekommen sind.

Die angelaufenen Hilfen und die Bekenntnisse von Bundes- und Landespolitikern, bei Soforthilfen und beim Wiederaufbau Geld zur Verfügung zu stellen, lassen mich zuversichtlich in die Zukunft blicken. Denn auch wenn wir und besonders die betroffenen Menschen jetzt noch kein gutes Ende absehen können – gemeinsam können wir es schaffen.

Verlieren wir nicht den Mut – packen wir’s an!

David Langner

Oberbürgermeister der Stadt Koblenz