Noch Minuten nach dem DVV – Pokal – Achtelfinale gegen den etablierten Volleyball- Erstligisten aus dem Osten der Republik, dem VfB Suhl LOTTO Thüringen, zollten etwa 300 Fans dem Aufsteiger VC Neuwied 77 stehend ihren Respekt und ihre Anerkennung mit ungeheuer starkem Beifall und Sprechchören. Nach der 1:3(25:20, 19:25, 16:25, 17:25)- Niederlage war das Team von Trainer Dirk Groß zwar aus dem Wettbewerb, den eine Neuwieder Frauen Volleyball-Mannschaft zum ersten Male in ihrer Vereinsgeschichte alleine durch die Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga erreicht hatte, ausgeschieden, versetzte aber den Gegner und deren mitgereisten Fanclub in Erstaunen. Sie staunten alle nicht schlecht, denn nach einem kurzen Rückstand drehten die Deichstadtvolleys den ersten Satz, als wäre es das Normalste der Welt. Zuspielerin Maddy Haltemann legte ihren Mitspielerinnen variabel die Bälle auf und besonders Maike Henning, die mal wieder einen Supertag erwischte, brachte Punkt für Punkt auf das Habenkonto. Der Neuling führte überraschend 1:0 nach Sätzen. Sollte es da ein Erfolgserlebnis geben? Auch im 2. Durchgang blieb Neuwied dicht beim Favoriten, doch das Wolfsrudel, wie es sich nennt, steigerte sich konsequent und hatte am Ende doch die Nase vorne.

Trotzdem analysierte VCN-Trainer Dirk Groß die Leistung seiner Mädels nur positiv: „Das war mit Sicherheit unser bisher stärkster Satz. Wir tasten uns mit kleinen Schritten immer näher an die langjährigen, über viel Erstligaerfahrung verfügenden, Mannschaften heran.“

So liefen die restlichen Partien im Zeitraum:

VC Neuwied 77 : MTV Allianz Stuttgart 0:3(19:25, 21:25, 12:25)

Der mehrfache Deutsche Meister hatte viel Arbeit mit den Groß-Mädels. Der Coach hatte überraschend zuerst den größeren Spielerinnen den Vorzug gegeben. Das wirkte, denn die Gäste scheiterten ein ums andere Mal am bärenstarken Block des VCN und konnte den erwarteten Vorsprung nie auf mehr als zwei Punkte ausbauen. Besonders die Sätze zwei und drei begeisterten die Zuschauer. Die „Kaumfehlermachenquote“ der Stuttgarterinnen entschied die Partie und auch diesmal war Trainer Groß zufrieden: „Das war bislang unser bestes Spiel und wir haben unsere Fans begeistert. Das ist eminent wichtig. Wir machen Fortschritte.“

VC Wiesbaden : VC Neuwied 77  3:0(25:22, 25:20, 25:18)

Auch hier hatten die Deichstadtvolleys einen Satzgewinn vor Augen, denn sie bauten eine Führung über 8:4, 16:11 und 18:12 aus. Doch konnte sich der Ex- Verein von Dirk Groß auf seine mehr als 1000 (!) Anhänger verlassen, die ihre Mannschaft nach vorne peitschten. „Mit dieser Fan-Resonanz konnten wir noch nicht umgehen, da sind wir noch zu unerfahren“, meinte einer von immerhin drei Dutzend mitgereisten VCN-Fans und orakelte weiter: „Hätten wir den ersten Satz durch gebracht, wer weiß wie das Spiel dann ausgegangen wäre.“

VC Neuwied 77 : Ladies in Black Aachen 0:3(18:25, 23:25,18:25)

So ein Höllenspektakel hatte es in der Halle des Rhein-Wied-Gymnasium lange nicht mehr gegeben. Dass die Gäste aus der Lebkuchen-Stadt über eine großartige Fankultur verfügten, war hinlänglich bekannt, aber Neuwied tat etwas dagegen. Eine lautstarke „Abordnung“ des Neuwieder EHC, den Bären, hielt mächtig dagegen. Mit der phänomenalen Stimmung  stieg die Qualität der Partie und diesmal stand besonders der Satz 2 im Fokus. 11:11, 17:17, 23:23 und Neuwied war am Drücker. Eine umstrittene Entscheidung der Schiedsrichter und ein darauf folgender Angabefehler besiegelten den denkbar knappen Satzverlust und die abgeklärteren Gäste entführten am Ende die Punkte. Aber der VCN hatte wieder nicht enttäuscht.

Spieltermine für Dezember 2021:

Samstag, 04.12. um 19.00 Uhr   HEIMSPIEL gegen SC Potsdam

Samstag, 11.12. um 19.00 Uhr   beim VfB Suhl LOTTO Thüringen  Sporthalle Wolfsgrube

Samstag, 18.12. um 19.00 Uhr   HEIMSPIEL gegen Dresdner SC

Dienstag, 28.12. um 19.00 Uhr   bei Schwarz Weiß Erfurt   Sporthalle Riethsporthalle

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